
Schlagwort: lektorat



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Teamvorstellung: Pia!

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Teamvorstellung: Mona!



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Schreibtipp 8: falsche Inquits


Heute gibt es mal ganz private Einblicke: Wir zeigen euch unsere höchst professionellen Arbeitsplätze! (Spoiler: gilt für Lillith irgendwie nicht oder lasst ihr das gelten? Genie und Chaos und so?)
Nein, nein und nochmals nein. Das ist eine ganz schlechte Idee … Man sollte den Fokus immer auf eine einzelne Sache legen. Das gilt eigentlich nicht nur für diese Arbeit. Kuchen backen und gleichzeitig den Hund füttern könnte dazu führen, dass man sich versehentlich Hundefutterkrümel statt Kuchenkrümel in den Mund steckt – und wer will das schon? (Also wir jedenfalls nicht!)
Alles gleichzeitig zu machen geht zwar schneller, endet aber in einem schlechteren Resultat. Deshalb erfolgt erst das Lektorat, dann die Korrektur!
Okay, können die Lektorinnen dementsprechend nach dem Lektorat direkt mit dem Korrektorat loslegen? Besser nicht. Bei uns im Verlag lassen wir beides von unterschiedlichen Personen ausführen. Warum? Ganz einfach: Das Lektorat arbeitet bereits so nah am Text, dass Lektoren und Lektorinnen ähnlich wie Autoren und Autorinnen selbst für Rechtschreibung und Zeichensetzung schnell betriebsblind werden. Wer schon weiß, was an dieser oder jener Stelle inhaltlich stehen soll, den trickst das eigene Gehirn gern aus und ergänzt ein fehlendes Wort oder überliest Buchstabendreher. Die Korrektur und das Lektorat werden deshalb besser von unterschiedlichen Personen durchgeführt.
Bestimmt fragen sich das viele von euch: Was ist eigentlich ein Lektorat? Und worin besteht der Unterschied zum Korrektorat?
Kurz erklärt: Beim Lektorat wird der eigentliche Inhalt bearbeitet und es werden stilistische Überarbeitungen vorgenommen/ Anregungen gegeben. Die Korrektur besteht lediglich aus der Beseitigung von Grammatik-, Tipp- und Zeichensetzungsfehlern.
Aber was heißt das jetzt, „der Inhalt“ oder „Anregungen“? Und wie funktioniert das?
Lektorin – ja, das sind bei uns derzeit (Stand Frühjahr 2022) nur Frauen – und Autor bzw. Autorin arbeiten hier sehr eng zusammen und tüfteln gemeinsam aus, was getan werden muss. Am Ende muss das Buch für alle stimmig sein.
Das bedeutet:
Ihr seht, ein Lektorat ist viel umfangreicher als eine reine Korrektur. Jedes Buch sollte vor der Veröffentlichung ein anständiges Lektorat durchlaufen, damit aus der Rohversion ein funkelnder Diamant werden kann.
Mona haben wir euch ja schon als Teammitglied vorgestellt – heute wollen wir euch Pia vorstellen! 🖤🤓
Pia ist ein Kind der Achtziger und damit der Generation Y. Nicht erst seit ihrem Germanistikstudium beschäftigt sie sich viel mit Sprache, ihren Regeln und ihrer Schönheit. Seit sie einen Stift halten kann, schreibt sie selbst, wobei sie am liebsten ins Fantastische abtaucht. Nach ihrem Magisterabschluss 2012 hat sie als Lektorin und Korrektorin angefangen und liebt es, mit ihrem handwerklichen Wissen die Schreibkunst anderer zu schleifen.
Zusammen mit ihrem Mann und zwei Katzenkindern lebt sie im schönen Bayern, wo sie in einem großen Jugendamt im Bereich wirtschaftliche Hilfen arbeitet.
Es ist an der Zeit, dass wir euch unser Team noch mal genauer vorstellen! 🖤🤓
Mona liest, seit sie denken kann. Schon als Kind wollte sie unbedingt mit Büchern arbeiten, hat sie abgeschrieben, gestapelt oder angemalt. Inzwischen gestaltet sich ihr Umgang mit Literatur allerdings etwas anders.
Während sie im Studium und im Rahmen ihrer Promotion Romane zeitweise gegen wissenschaftliche Literatur getauscht hat, hat sie jetzt in ihrem absoluten Traumberuf zurück zur fantastischen Literatur gefunden. Seit 2015 zückt sie den virtuellen Rotstift, um Texten damit den letzten Schliff zu verpassen.
Also jetzt mal Butter bei die Fische. Ja, die Protagonistin erlebt ihre erste Busfahrt zur neuen Schule. Aufregend und so. Aber hier wird das beschrieben, als hätte sie im Lotto gewonnen, ihre große Liebe getroffen, wäre in einer utopischen Parallelwelt gelandet und dort zur Königin gekrönt worden, die weitere 20 Parallelwelten rettet. Außerdem: Wenn hier schon derartig ausgeschweift wird, wie soll das gesteigert werden, wenn sie wirklich etwas Außergewöhnliches erlebt?
Show, don‘t tell heißt es immer – hier darf jedoch gern etwas weniger „geshowt“ und kurz „getellt“ werden. Unser Tipp: Hebt euch die wortgewaltigen Beschreibungen für besonders wichtige Szenen auf.
Hallo Leute, hallo Leute, heute geht es um Wortwiederholungen, ich wiederhole, heute geht es um Wortwiederholungen. (Für Fortgeschrittene: Wie wäre es mit Satzwiederholungen?)
Ich wiederhole – na gut, ich hör auf, denn wie ihr merkt, irgendwann nervt es …
Die Sache ist die: Manchmal können Wiederholungen stilistisch von Vorteil sein (das ist natürlich auch Geschmackssache). Deshalb haben wir welche in unserem Verbesserungsbeispiel übrig gelassen. Aber wie bei allen Schreibtipps gilt es, die Balance zu halten. Dafür braucht es ein wenig Fingerspitzengefühl. Und manchmal ist ein Fenster einfach ein Fenster und sollte lieber, wenn nicht vermeidbar, doppelt erwähnt werden, statt kreative Wortschöpfungen wie „Rausguckding“ zu nutzen.
Weiter geht’s mit unserer Reihe und heute dreht sich alles um Inquits. Nie gehört? Macht nichts, ab sofort wisst ihr Bescheid: Eine Inquit-Formel ist eine Redeein-/ausleitung, also z. B. „sagte sie“ oder „fragte er“. Übrigens: Nicht jeder gesprochene Satz benötigt ein Inquit, denn oft ergibt sich, wer gerade spricht. (Das seht ihr im Verbesserungsbeispiel.)
Bei der Nutzung von Inquits werden häufig Fehler gemacht. Mal abgesehen von der Zeichensetzung werden viel zu oft Inquit-Formeln benutzt, die eigentlich keine sind. Besonders deutlich wird es bei „stellte sie das Glas ab“. (Hier bitte ein gequältes Geräusch der Lektorin vorstellen.)
Man grinst oder freut aber auch keine Wörter/Sätze, probierts doch selbst mal aus. 😉 Wir haben aber gehört, man kann seinen Namen tanzen. Das scheint wohl was anderes zu sein …
Norddeutschland, Elbe, 7 Bezirke, Mitte, Nordosten, Flughafen, Grindelwaldallee, jüdisches Viertel … What the … Danke für die kleine Stadttour, aber ich wollte eigentlich gerade einen spannenden Roman lesen.
Bei dem obigen Beispiel ist es schwierig, der Handlung noch zu folgen. Kein Wunder, denn da ist keine. Der Stadtrundgang spielt für den eigentlichen Roman in unserem Beispiel keine Rolle bzw. es wäre ausreichend, kleine Teile davon einzubauen. Achtet man darauf, Informationen geschickt einfließen zu lassen, statt den Erklärbären rauszuholen, wirkt der Text sofort dynamischer. Hier erfahren wir zwar auch, dass Mark Norddeutscher ist, aber in einem spannenderen Kontext. Finden wir jedenfalls. 😉
Wie ist das bei euch, egal ob schreibend oder lesend: Haben euch zu viele Erklärungen in Büchern schon mal gestört oder habt ihr sogar Bücher deshalb abgebrochen?
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