Kategorien
Schreibtipps

Schreibtipp 2: Der Erklärbär oder „Viel Wind um nichts“

*klappt das Buch zu und gähnt* Kleinen Moment, ich brauche erst mal einen Schluck Kaffee … Diese ganzen Erklärungen, die die Story in keiner Weise voranbringen, machen so müde!
Sie nützen in der Form wirklich nichts – oder kommen hier bei euch Emotionen auf? Wecken sie euer Interesse? Möchtet ihr 350 solcher Seiten lesen? (Schafft ihr das überhaupt?)
Jetzt mag manch einer sagen: Aber wir brauchen doch diese Hintergrundinformationen!
Die wollen wir euch ja auch gar nicht vorenthalten, aber man kann sie weitaus geschickter in die Story einbauen. Dazu kommt es natürlich ein bisschen auf den Kontext an, grob könnt ihr es in dem Verbesserungsbeispiel sehen. Man muss keine ellenlange Erklärung schreiben, die sich anfühlt wie auswendig lernen in der Schule. Die Frage ist: Genügt es nicht, die Informationen nach und nach in den Text einzuflechten? Vielleicht neben einer spannenden Handlung? Oder in einem interessanten Dialog? Dann erklären sich viele Dinge von selbst. Probierts mal aus!

Kategorien
Schreibtipps

Schreibtipp 1: Lesende für blöd halten

Wir fangen gleich mal mit so richtigen Katastrophen an: Lesende für blöd halten. Wenn ihr swipt, findet ihr Beispiele. (Davon werden wir euch sicher so einige präsentieren. *hüstel* …)
Habt ihr schon mal ein Buch gelesen (oder sogar geschrieben), in dem die Lesenden für blöd gehalten werden? Falls ja, werdet ihr gemerkt haben, dass es keinen Spaß macht, alles vorgekaut und erklärt zu bekommen. Hier ist weniger mehr. Der Dialog oder die Handlungen der Figuren reichen meist völlig aus, um deren Gefühle darzustellen.
Nehmen wir das erste Beispiel: Hier haben wir „zustimmendes Nicken“. Das ist bereits zu viel, denn wann nickt man denn ablehnend? Die dritte Zustimmung folgt im Dialog. Und falls die Lesenden es immer noch nicht gecheckt haben, wird es direkt noch mal im Inquit (der Redeausleitung) erwähnt. In dieser Mini-Sequenz haben wir also 4x Zustimmung – 1x reicht!
Beispiel 2 treibt es auf die Spitze: „wütend“, „blitzte“, Erwähnung der Wut im Dialog, „brüllen“ und „zornig“. Also gleich eine fünfmalige Betonung der Wut.
Diese Beispiele beinhalten noch viel mehr Stilfehler, aber wir gehen Stück für Stück auf einzelne Dinge ein. 
Wie ist das, wären euch diese Sätze in einem Buch negativ aufgefallen?

Kategorien
Schreibtipps

Unsere Schreibtipp-Reihe

We proudly present!

 

Viele von euch haben sich für die Hintergründe interessiert, wie ein Buch entsteht. Wir sagten es eventuell schon an anderer Stelle, aber es ist uns wichtig, nicht nur stumpfe Werbepostings zu erstellen. Wir möchten euch interessante Dinge rund um die Schreiberei, den Verlag und alles, was dazugehört, erzählen. Deshalb geht es jetzt los mit unserer Schreibtippreihe! Wir denken, sie ist auch, aber nicht nur interessant für Schreibende, denn viele Beispiele sind direkt aus dem Lektorat/Korrektorat gegriffen und ihr könnt ein bisschen miterleben, was im Hintergrund passiert, wenn Autor und Lektorin miteinander arbeiten. Zudem kennen es vielleicht einige: Manchmal gefällt einem ein Buch nicht, obwohl die Idee und Story an sich nicht schlecht sind – es kann durchaus sein, dass es am Erzählstil liegt … Wir sind gespannt auf euer Feedback und wünschen euch viel Spaß!