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Schreibtipp 10: Übertreibungen. Oder: Wortgewalt, die einem direkt in die Fresse schlägt

Also jetzt mal Butter bei die Fische. Ja, die Protagonistin erlebt ihre erste Busfahrt zur neuen Schule. Aufregend und so. Aber hier wird das beschrieben, als hätte sie im Lotto gewonnen, ihre große Liebe getroffen, wäre in einer utopischen Parallelwelt gelandet und dort zur Königin gekrönt worden, die weitere 20 Parallelwelten rettet. Außerdem: Wenn hier schon derartig ausgeschweift wird, wie soll das gesteigert werden, wenn sie wirklich etwas Außergewöhnliches erlebt?
Show, don‘t tell heißt es immer – hier darf jedoch gern etwas weniger „geshowt“ und kurz „getellt“ werden. Unser Tipp: Hebt euch die wortgewaltigen Beschreibungen für besonders wichtige Szenen auf.

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Schreibtipp 9: doppelt gemoppelt oder: doppelt hält nicht besser

Hallo Leute, hallo Leute, heute geht es um Wortwiederholungen, ich wiederhole, heute geht es um Wortwiederholungen. (Für Fortgeschrittene: Wie wäre es mit Satzwiederholungen?)
Ich wiederhole – na gut, ich hör auf, denn wie ihr merkt, irgendwann nervt es …
Die Sache ist die: Manchmal können Wiederholungen stilistisch von Vorteil sein (das ist natürlich auch Geschmackssache). Deshalb haben wir welche in unserem Verbesserungsbeispiel übrig gelassen. Aber wie bei allen Schreibtipps gilt es, die Balance zu halten. Dafür braucht es ein wenig Fingerspitzengefühl. Und manchmal ist ein Fenster einfach ein Fenster und sollte lieber, wenn nicht vermeidbar, doppelt erwähnt werden, statt kreative Wortschöpfungen wie „Rausguckding“ zu nutzen.

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Schreibtipp 8: falsche Inquits

Weiter geht’s mit unserer Reihe und heute dreht sich alles um Inquits. Nie gehört? Macht nichts, ab sofort wisst ihr Bescheid: Eine Inquit-Formel ist eine Redeein-/ausleitung, also z. B. „sagte sie“ oder „fragte er“. Übrigens: Nicht jeder gesprochene Satz benötigt ein Inquit, denn oft ergibt sich, wer gerade spricht. (Das seht ihr im Verbesserungsbeispiel.)
Bei der Nutzung von Inquits werden häufig Fehler gemacht. Mal abgesehen von der Zeichensetzung werden viel zu oft Inquit-Formeln benutzt, die eigentlich keine sind. Besonders deutlich wird es bei „stellte sie das Glas ab“. (Hier bitte ein gequältes Geräusch der Lektorin vorstellen.)
Man grinst oder freut aber auch keine Wörter/Sätze, probierts doch selbst mal aus. 😉 Wir haben aber gehört, man kann seinen Namen tanzen. Das scheint wohl was anderes zu sein …

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Unsere Schreibtipp-Reihe

We proudly present!

 

Viele von euch haben sich für die Hintergründe interessiert, wie ein Buch entsteht. Wir sagten es eventuell schon an anderer Stelle, aber es ist uns wichtig, nicht nur stumpfe Werbepostings zu erstellen. Wir möchten euch interessante Dinge rund um die Schreiberei, den Verlag und alles, was dazugehört, erzählen. Deshalb geht es jetzt los mit unserer Schreibtippreihe! Wir denken, sie ist auch, aber nicht nur interessant für Schreibende, denn viele Beispiele sind direkt aus dem Lektorat/Korrektorat gegriffen und ihr könnt ein bisschen miterleben, was im Hintergrund passiert, wenn Autor und Lektorin miteinander arbeiten. Zudem kennen es vielleicht einige: Manchmal gefällt einem ein Buch nicht, obwohl die Idee und Story an sich nicht schlecht sind – es kann durchaus sein, dass es am Erzählstil liegt … Wir sind gespannt auf euer Feedback und wünschen euch viel Spaß!